Die Ausstellung

Es fehlt - in Ost wie in West - an Wissen sowie an einem unvoreingenommenen Diskurs über die Zeitgeschichte der deutschen Einheit nach 1990, der Klischees hinterfragt und nicht zuletzt im Westen ein Bewusstsein für das Ausmaß der Umbruchserfahrungen stiftet, die in der ostdeutschen Gesellschaft fortwirken.

Hier setzt die Ausstellung “Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel” an. Die Ausstellung thematisiert mit Bildern und Texten die Erwartungen und das Vertrauen, das die Ostdeutschen mit der Wiedervereinigung verbunden hatten. Sie ruft die innerdeutsche Solidarität und Hilfsbereitschaft in Erinnerung, die die Anfangszeit prägten. Die Schau erzählt von den Neuanfängen und Aufbrüchen, wie auch vom Willen, die SED-Diktatur aufzuarbeiten. Sie dokumentiert die Verzweiflung, die mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch und dem Anstieg der Arbeitslosigkeit einherging und die Verlusterfahrungen und Ängste, die die 1990er Jahre in Ostdeutschland prägten. Themen sind die Gleichzeitigkeit von Sanierung und Rückbau der ostdeutschen Städte, die Situation der Frauen und Familien, eine Jugendkultur zwischen Techno, Punk und Rechtsradikalismus. Themen sind Ressentiments, bis hin zu politischer Gewalt, aber auch die Frage nach Identitätsstiftern, das Miteinander mit den östlichen Nachbarn, der Aufbau Ost und seine Ergebnisse wie auch die neuen gesellschaftlichen Spaltungen, die in den letzten Jahren zu verzeichnen waren.

Konzeption und Texte der Ausstellung: Dr. Stefan Wolle, wissenschaftlicher Direktor des Berliner DDR-Museums. Projektleitung und Bildrecherche:  Dr. Ulrich Mählert, Bundesstiftung Aufarbeitung. Fotografische Fachberatung: Ann-Christine Jansson und Harald Hauswald. Ausstellungsgestaltung: Dr. Thomas Klemm, Leipzig. Projektmanagement (2019-2021): Dr. Georg Gremske.

Jede Ausstellungstafel präsentiert sieben Bilder renommierter Fotografen, erläuternde Bildlegenden sowie einen feuilletonistischen Ausstellungstext im Umfang von 1000 Zeichen.

QR-Codes verlinken zu Zeitzeugenvideos, die der Ausstellung eine zusätzliche multimediale Dimension verleihen. Die Herausgeber kooperieren dabei mit dem Norddeutschen Rundfunk, der aus Anlass von 30 Jahren Friedlicher Revolution das multimediale Storytelling-Projekt "Mauerfall: Neu geboren 1989" realisiert hat. Drei Ergänzungstafeln des Online-Portals Statista präsentieren die wichtigsten Zahlen und Fakten zu den Entwicklungen seit 1990.

Auf dieser Webseite finden Sie umfangreiche Begleitmaterialien zur Ausstellung: Handreichungen für die Erarbeitung lokalgeschichtlicher Ergänzungstafelndidaktische Materialien, Konzepte für Begleitveranstaltungen, Material für Ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr. Darüber hinaus steht die Ausstellung in weiteren Formaten sowie in mehreren Sprachfassungen zur Verfügung. Hier kommen Sie direkt zur Bestellauswahl.

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